Pressespiegel
Das Gotteshaus taucht ein in die Musik: DK 21.10.2019
Der 60. Weihetag ihrer Heilig-Kreuz-Kirche hat die Altmannsteiner in den Genuss einer ganz besonderen musikalischen Darbietung gebracht: die Jubelmesse von Carl Maria von Weber.
Altmannstein (DK) Wer den Altmannsteiner Kirchenchor und seinen Leiter Wolfgang Schlagbauer nicht kennt und noch nie gehört hat, der würde ein solch herausragendes Musikerlebnis wohl kaum im Rahmen eines Gottesdienstes in der Heilig-Kreuz-Kirche erwarten. Doch längst hat sich der Ruf dieser Sänger, Musiker, Solisten und natürlich ihres Leiters über die Grenzen der Marktgemeinde hinaus verbreitet. Kein Wunder also, dass am Sonntagvormittag zum 60. Weihejubiläum der Pfarrkirche neben Einheimischen - viele davon in Vereinstracht - auch zahlreiche Auswärtige in den Altmannsteiner Kirchenbänken lauschen. Gebannt, ergriffen, gefangen - in einer Messe, die ihresgleichen sucht.
Es ist die "Jubelmesse Opus 76 in G-Dur" von Carl Maria von Weber, die erstmals durch die Heilig-Kreuz-Kirche klingt. An die 40 Sängerinnen und Sänger, dazu 26 Musiker folgen jeder Bewegung von Dennis Scherer, der Altmannsteiner Chor und Orchester erstmals dirigiert - und das in souverän-lockeren Bewegungen, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Dazu kommen die vier Solisten, für deren Stimmen alleine der Besuch sich lohnen würde: Karin Banzer mit ihrem glockenreinen Sopran, Petra Körndl in gefühlvollem Mezzosopran, Wolfgang Schlagbauer als ausdrucksstarker Tenor und Martin Pickl mit klingendem Bass. Die Musik lässt den Instrumenten Raum, zur Geltung zu kommen, unterstreicht ihre Individualität in vielfältigen Variationen, lässt mal die Bläser verstummen, um die Streicher hervorzuheben, präsentiert sie in all ihren Farben, lässt sie versiegen, um sie sogleich wieder hineinzuziehen in diesen mal sanften, mal kraftvollen Reigen des Klangs. Und wenn Weber alle Register zieht, wenn Chor und Orchester gemeinsam einsetzen, dann hält die Kirche den Atem an.
Unten im Kirchenraum stehen die Menschen Mantel an Jacke in den Bänken, nur ganz vorne bleiben ein paar Plätze frei. "Fast in jedem Gottesdienst war die Kirche so gut gefüllt wie heute", sagt Pfarrer Wolfgang Stowasser und meint damit die Jahre nach der Kirchenweihe im Herbst 1959, "als die Gläubigen in Strömen hineinfanden" in ihre Kirche. Er erzählt von einem Artikel in einer Zeitschrift, den er gelesen habe. Es ging um die erste aufblasbare Kirche, irgendwo in England. Ein Gebilde, das wohl eher an eine Hüpfburg erinnere, an ein Luftschloss, ein religiöser Drive-In gewissermaßen - eine Kirche, die mit einem einzigen Nadelstich in sich zusammenfallen könnte. Als unter Pfarrer Max Zellner damals die Heilig-Kreuz-Kirche gebaut wurde, sollte sie kein Luftschloss werden. "Sondern eine feste Heimat für die Gläubigen, ein starkes Fundament." Und das mit einem Stil, der möglichst in 50 oder 100 Jahren die Menschen noch anspricht. Pfarrer Zellner habe sich damals durchgesetzt mit seinem Konzept - und schon damals habe es polarisiert. "Heute ist das nicht viel anders", weiß Stowasser. Manchen gefalle der schlichte Raum mit dem eindrucksvollen Kreuz, anderen sei er zu nüchtern. Dennoch lege man sich fest auf die Kirche, nicht nur auf das Altmannsteiner Gotteshaus, sondern auf die Institution und darauf, wie sie sich präsentiere. "Und beides muss einem nicht uneingeschränkt gefallen." In einer Zeit, in der "die Likes für die Kirche rarer werden, in der man sich schämen muss für viele Dinge, legen wir uns trotzdem auf sie fest", so Stowasser in seiner starken Predigt. Dies sei die Gestalt, wie sich die Kirche Anfang des dritten Jahrtausends präsentiere - mit Fehlern, die nicht zu verzeihen seien, aber auch mit Liebe, mit der frohen Botschaft, mit dem festen Vertrauen darauf, dass Leiden einen Sinn hat.
Und wer will, findet eben diese lichten und verhangenen Elemente in der Musik dieses Vormittags, in der Jubelmesse, die zwischen all den erhebenden Fanfaren und kräftigen Chorpassagen, untermalt von der Stimmgewalt eines ganzen Orchesters, auch die Moll-Töne nicht verschweigt. Die leisen, die nachdenklichen, ja selbst die schwermütigen Noten inmitten dieses opulenten Werks, die es womöglich gerade erst so reich machen. So reich an Facetten, Abwechslung, Farben und Inhalt. Denn nicht nur der Einsatz von Chor und Orchester bergen Gänsehautmomente, sondern auch das traurige Lachen einer Klarinette, eine einzelne glockenreine Frauenstimme, untermalt vom zerfließenden Weinen eines Cellos. Rund 40 Sängerinnen und Sänger sowie das 26-köpfige Orchester Heilig Kreuz Altmannstein dirigierte Dennis Scherer souverän auf der Kirchenempore.
Es war gewaltig - stimmlich wie musikalisch", zeigt sich Georg Halbritter vom Johann-Simon-Mayr-Freundeskreis Altmannstein nach der Messe beeindruckt. Auch wenn es Laienmusiker seien - "das Resultat muss sich auch vor Profis nicht verstecken". "Grandios - ein absoluter Wohlklang", sagt auch Hans Kuffer, Leiter der Schambachtaler Blaskapelle. Großen Respekt habe er vor der Arbeit, die hinter so einer Darbietung steckt. Schade sei nur eines: Dass die Messe in der Besetzung nicht öfter gespielt werde. Zu hören ist sie zwar noch einmal am 9. November in Mindelstetten, dann aber ohne Orchester.
Weit über ein Jahr haben die Sänger und Musiker für die Jubelmesse geprobt. Nicht durchgehend natürlich, wie Wolfgang Schlagbauer bei einem kleinen Umtrunk im Anschluss verrät. Denn der Chor war während des Kirchenjahres ja auch mit anderen Stücken gefordert. Doch zum Ende jeder Probe hätten sie schon über Monate das Werk von Carl Maria von Weber geübt. Denn wie heißt es? "Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen." Ein Aufwand, der sich gelohnt hat, Schlagbauer dankt allen Mitwirkenden für eine gelungene Aufführung. Dabei lässt er nicht unerwähnt, dass es sich bei der Messe nicht nur um ein wunderbares, sondern auch um ein schwieriges Werk handelt. "Es ist recht anspruchsvoll", bestätigt Solist Martin Pickl. Sowohl Männer- als auch Frauenstimmen würden hoch raufgehen. Ein vielschichtiges Werk, das auch durch die Proben mit Orchester mit einigem Aufwand einhergegangen sei.
Am Ende lassen all diese Mühen und mit ihnen jener wunderbare Vormittag deutlich werden: Städte wie Hamburg, Verona oder München sind zurecht berühmt für ihre Opern, ihre Orchester, ihre Meister. Doch herausragende Musikereignisse kann es überall geben - in der größten Metropole wie im kleinsten Ort. Und sind sie auch etwas verborgener, macht sie das doch nicht weniger hörenswert.
Isabel Ammer
Himmlische Klänge DK v. 24.7.2018
Die Zuhörer sind begeistert vom Benefizkonzert in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche
Himmlische Klänge
Beilngries
Mehr Superlative gehen kaum: Als "grandios" und "einzigartig", als "unglaublich beeindruckend mit diesen Stimmgewalten" und mit "beachtlicher Klangfülle und Klangvielfalt" wurde das Konzert am Sonntagabend in der Pfarrkirche St. Walburga von den weit über 300 Besuchern mit Lob überschüttet. Es trat der Altmannsteiner Kirchenchor mit verschiedenen Solisten gemeinsam mit der Orchestergemeinschaft Nürnberg auf. Zu hören waren "Stabat Mater" von Johann Simon Mayr sowie die "Cäcilienmesse" von Charles Gounod.
Wahrlich ergreifend war das Kirchenkonzert am Sonntagabend.
"Wer heute nicht hier ist, der hat etwas Wichtiges versäumt. Nicht nur für diesen Abend, sondern für sein ganzes Leben." Jürgen Krummel aus Beilngries ist einer der Konzertbesucher und zeigt sich bereits in der Pause tief beeindruckt und berührt. Gerade sind die letzten Klänge von "Stabat Mater" verklungen, komponiert von Johann Simon Mayr, der 1763 in Mendorf bei Altmannstein geboren wurde, dann im italienischen Bergamo bis zu seinem Tod lebte und tätig war. Stabat Mater - nach dem Gedichtanfang Stabat mater dolorosa: "Es stand die Mutter schmerzerfüllt" - erzählt von dem Schmerz Marias um ihren gekreuzigten Sohn Jesus. "Der Dramatik dieses Karfreitagsgeschehens geschuldet bitte ich Sie, am Ende auf Applaus zu verzichten und stattdessen den Kirchenglocken zu lauschen, die erklingen werden", hat Dirigent Rainer Grasser gebeten.
Bestnoten verdienten sich alle Musiker und Sänger.
Zu diesem Zeitpunkt sitzen die Besucher noch entspannt in den Reihen, warten auf den Beginn des Benefizkonzertes, zu dem der Lionsclub Beilngries mit seiner Präsidentin Sabine Scharnagl - selbst Sängerin im Chor - in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis St. Walburga zugunsten der Glocken der Kirche St. Walburga eingeladen hat. Die Sängerinnen und Sänger des Altmannsteiner Kirchenchors stehen im Altarraum, davor sitzen die Musiker der Orchestergemeinschaft Nürnberg mit ihren Instrumenten. Stadtpfarrer und Domkapitular Josef Funk hat die Gäste als Hausherr begrüßt. Mehrere Lionsfreunde und auch Bürgermeister Alexander Anetsberger sind gekommen, den Schirmherren der Veranstaltung, Innenminister Horst Seehofer (CSU) und auch Bischof Gregor Maria Hanke, musste Funk bedauernd entschuldigen.
Mit ihrer glockenhellen Stimme fesselte Karin Banzer die Zuhörer.
Und dann erklingen die ersten Töne. Es beginnt das, was Jürgen Krummel und viele andere Besucher mit"einmalig schön" beschreiben. Rainer Grasser erhebt den Dirigentenstab und die Kirche St. Walburga beginnt zu klingen, die Töne tragen über das Kirchenschiff bis hoch hinauf zur Empore, Violinen und Cello füllen den Raum. Zu Johann Simon Mayrs Zeiten wurde der Karfreitag stets mit großer Feierlichkeit in der Basilika begangen. Dass Mayr beim Komponieren dieses Bild vor Augen hatte, drängt sich spätestens dann auf, als Karin Banzer ihren ersten Einsatz hat. Mit glockenheller Stimme fesselt die Sopranistin mit "O quam tristis" das Publikum, das nicht mehr entspannt in den Reihen sitzt, sondern mitfühlt, mitleidet, jede Nuance der Stimmen - und Musik - fast den Atem anhaltend verfolgt. Auch die weiteren Solisten, Franziska Schenk (Sopran), Lena Bogner (Alt), Petra Körndl (Sopran), Wolfgang Schlagbauer (Tenor) und Karl Mayerhöfer (Bass) sorgen gemeinsam mit dem Orchester, Johannes Kammerl (Orgel) und Jennifer Schröder-Johnson (Solovioline) dafür, dass alle wie verzaubert sind von dem ungewöhnlichen Konzert. "Es sind Klänge für die Seele", schwärmt eine Besucherin und ganz am Ende des Stücks, als alle tatsächlich ohne Applaus ergriffen den Beilngrieser Kirchenglocken lauschen, ist der Moment, von dem Jürgen Krummel sagt: "Da hat man doch fast Tränen in den Augen, so schön ist es."
Nach der Pause geht es weiter mit der Cäcilienmesse und auch hier verstehen es die Musiker, ihr Publikum wieder ab der ersten Minute zu fesseln. Dass alle Chormitglieder und Musiker ausnahmslos keine Berufsmusiker sind, scheint angesichts der hochklassigen Leistungen kaum vorstellbar. Gemeinsam geprobt wurde für die Aufführung nur dreimal. "Einmal in Nürnberg, einmal vor dem Konzert in Altmannstein und einmal heute", verrät eine Chorsängerin. Die Altmannsteiner Sänger und Sängerinnen treffen sich allerdings wöchentlich mit ihrem engagierten Chorleiter Wolfgang Schlagbauer, der an diesem Abend nicht den Taktstock in der Hand hält, sondern als Solist agiert. Von vielen Kontrasten ist die Cäcilienmesse gekennzeichnet: Kraftvolle Passagen wechseln harmonisch zu leisen Bildern, untermalt mit fast engelsgleichen Sopransoli, Tenor- und Bassgesängen. Zum Schluss erklingen die "Domine salvam", die Fürbitten. Der Text wird dreimal gesungen. Es ist gerade ein Satz verklungen, als Dirigent Rainer Grasser seine Musiker innehalten lässt. Die Kirchenglocken läuten - dieses Mal nicht, weil es bewusst ins Programm eingebaut wurde, sondern weil sie die volle Stunde schlagen. Trotzdem ruht das Konzert und die Zuhörer lauschen. Als würde von "ganz oben" ein Zeichen kommen: "Öfter solche Konzerte in meiner Kirche."
Spirituelle Traumwelten
Donaukurier v. 9.7.18
Kirchenchor von Altmannstein und Orchester sorgen mit Werk von Mayr eine Sternstunde der Kunst
Altmannstein (DK) Altmannstein hat am Sonntagabend ein Konzert der Extraklasse erlebt. Der örtliche Kirchenchor und das Symphonieorchester der Orchestergemeinschaft Nürnberg traten den Beweis an, dass die klassische Musik nicht nur in den Metropolen Triumphe feiern kann.
Was für ein Geburtstagsständchen und was für ein Erfolg für die 25-jährige Arbeit des Freundeskreises der Musik von Johann Simon Mayr. Dessen Anliegen ist es, die Werke des fast schon vergessenen Komponisten aus Mendorf von seinem Wirkungsort im italienischen Bergamo zurück in seine Heimat zu bringen. Mit dem Jubiläumskonzert anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Freundeskreises ist der eigene Auftrag 173 Jahre nach Mayrs Tod eindrucksvoll umgesetzt worden.
Der frenetische Applaus des Publikums zur Pause nach der Karfreitagskomposition "Stabat Mater in c-moll" von Johann Simon Mayr ist eine glänzende Würdigung seiner Arbeit. Der minutenlange Stakkato-Applaus und die stehenden Ovationen des Publikums nach der "Cäcilienmesse" von Charles Gounod am Ende des Abends aber würdigen die herausragende Leistung der Chormitglieder und der Solisten im Zusammenwirken mit der Orchestergemeinschaft Nürnberg unter dem Dirigat von Rainer Grasser.
Die Heilig-Kreuz-Kirche von Altmannstein ist an diesem Sonntagabend prächtig gefüllt. Vorne in der Apsis haben die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors Altmannstein Aufstellung genommen. Davor sitzen die Streicher und Bläser des Symphonieorchesters. Applaus brandet kurz auf, als Dirigent Rainer Grasser ans Podium tritt.
Dann wird es schlagartig still in der Kirche. Violin- und Celloklänge weichen die Stille auf und erste Chorsätze formen die Mystik, mit der Mayr sein Werk an die Schmerzen der Gottesmutter unter dem Kreuz Jesu heranführt. In diese spirituelle Ebene hinein legt die Sopranistin Karin Banzer ihre Arie "O, quam tristis" mit sensiblem Gespür für Nuancierungen in ihrer perlend hellen Stimme.
Mit einem ähnlich intensiven Verstehen ihrer Partituren überraschen auch die talentierte Nachwuchssopranistin Franziska Schenk in den Koloraturen der Arie "Eja Mater" sowie Petra Körndl gleichfalls ausdrucksstark im Sopran im Duett mit Chorleiter Wolfgang Schlagbauer. Im schwierigen Part der Alt-Stimme stemmt sich Lena Bogner als Solistin teilweise gegen die Dominanz der Streicher.
Das Publikum in der gut gefüllten Altmannsteiner Kirche feierte die Darbietungen des Altmannsteiner Kirchenchors und des Symphonieorchesters aus Nürnberg am Ende des Konzerts mit stehenden Ovationen. Auch die Solisten, darunter Chorleiter Wolfgang Schlagbauer (2.v.l.), brillierten bei den Werken von Johann Simon Mayr und des Franzosen Charles Gounod.
Als Bass hat Karl Mayerhöfer die Aufgabe übernommen, die Tiefe der Empfindungen, die Mayr in seiner 1802 in Venedig entstandenen Komposition ausdrücken wollte, gefühlvoll auszuloten. Sowohl in seinem Solo als auch im Quartett mit Sopran, Altstimme und Tenor erfüllt er diesen Auftrag in hervorragender Weise. Mayerhöfer kommt vom Kirchenchor Dietfurt.
All die wunderbaren Frauenstimmen dieses Abends sind Eigengewächse des Kirchenchors, die Chorleiter Schlagbauer entdeckt und zu solcher Qualität geführt hat. Trotz aller Dramatik um die Situation am Kreuz gab Mayr seinem Werk stellenweise einen Hoffnungsschimmer in fast schon heiter wirkenden Tonsetzungen mit, das sich auch gut zwei Jahrhunderte nach der Premiere als Glanzstück für die Stimmlagen heraus kristallisiert.
Die großen Momente des Chors offenbaren sich nach der Pause mit der "Cäcilienmesse". Komponist Charles Gounod hat hier vor gut 160 Jahren eine himmlisch schöne spirituelle Traumwelt geschaffen, zu der nur eine hochqualifizierte Chorgemeinschaft samt stimmsicherer Solisten und orchestraler Unterstützung die Türen öffnen kann. Gounod fügt Chor und Solisten eng aneinander, formuliert ein wohlklingendes Wechselspiel aus zarten Harmonien und bunt schillernden Klangbildern und führt die Elemente aus Solo, Chor und Orchester zu einem fulminant-mächtigen Abschlussfeuerwerk aus voranstürmenden Klängen.
Gänsehaut kriecht unweigerlich bei all dieser überwältigenden Klangfülle am Rücken und an den Armen empor. Es ist schwer, sich dabei immer wieder zu vergewissern, dass sowohl die Chormitglieder als auch die Solisten keine Berufsmusiker sind. Selbst die Orchestergemeinschaft Nürnberg besteht aus nichtprofessionellen Musikern. Alleine schon vor diesem Hintergrund ist dieser Abend in der Pfarrkirche von Altmannstein eine Sternstunde der Kunst unter dem 1764 entstandenen Kreuz des Rokokoschnitzers Ignaz Günther. Der minutenlange Stakkatoapplaus vom kollektiv stehenden Publikum sowohl am Ende des offiziellen Teils als auch nach der Zugabe mit dem Schlusssatz der "Stabat mater" für Chor und Orchester belegt dies nachhaltig.
DONAUKURIER vom 17. März 2015
Musikalisches und spirituelles Erlebnis
Altmannstein (DK) Keine Hand rührt sich zum Applaus. Still sitzen die gut 150 Kirchenbesucher am Sonntagnachmittag in den Bänken der Heilig-Kreuz-Kirche in Altmannstein und verharren noch ein paar gefühlte Taktschläge lang reglos auf ihren Plätzen.
Altmannstein: Kirchenchor Altmannstein lässt die Besucher der ersten Ölbergandacht ergriffen zurück - Lesen Sie mehr auf:
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Knapp eine Stunde lang waren sie Zuhörer und Mitwirkende bei der ersten Ölbergandacht des Kirchenchores in Altmannstein mit Passionsliedern aus der Sammlung von Annette Thoma. Chorleiter Wolfgang Schlagbauer hatte die Idee zu dieser Premiere in seiner Heimatpfarrei und ließ sich dabei von den Texten dieser Sammlerin des geistlichen Volksliedes inspirieren.
„Auch in seinen Liedern drückt das Volk die Anteilnahme am Tod und Auferstehen des Herrn auf seine eigene, schlicht-gläubige Weise aus“, zitierte er die 1974 in Ruhpolding gestorbene Frau des Malers Emil Thoma und Weggefährtin des Kiem Pauli. Mit Liedern aus dieser Sammlung, Texten daraus im Dialog mit den Andachtsbesuchern und Worten aus der Heiligen Schrift gestalteten Schlagbauer und seine Chormitglieder dabei sowohl ein musikalisches wie auch ein ganz besonderes spirituelles Erlebnis.
Mehrmals wechselten sich Lieder nur mit Frauenstimmen und die Gegenparts nur mit Männerstimmen während der Andacht ab, jeweils von Johannes Kammerl sensibel an der Orgel begleitet. Mit der klaren, sicheren Stimme von Josef Popp setzte der Chorleiter in dessen Solopart einen weiteren künstlerischen wie liturgischen Schwerpunkt in dieser Andacht.
Der leise und ehrfurchtsvolle Abgang der Chormitglieder ohne Verbeugung oder jedes weitere Schlusswort war dann die konsequente Fortsetzung des besinnlich-stillen Andachtsgedankens. „Der Ablauf war so angelegt, dass nicht applaudiert wird“, bestätigte Schlagbauer nach dem Konzert die feinfühlige Reaktion der Kirchenbesucher. Mit einem so großen Zuspruch zur ersten Ölbergandacht hatte er nicht gerechnet. „Ich dachte, da sitzen gerade mal 20 Leute in den Kirchenbänken“, verriet er aus der Vorplanung. Schlagbauer ist zuversichtlich, dass er und sein Chor die Gläubigen auch im nächsten Jahr wieder zu einer Ölbergandacht in die Pfarrkirche von Altmannstein bitten können.
Von Lorenz Erl
Altmannstein: Kirchenchor Altmannstein lässt die Besucher der ersten Ölbergandacht ergriffen zurück - Lesen Sie mehr auf:
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Altmannstein: Kirchenchor Altmannstein lässt die Besucher der ersten Ölbergandacht ergriffen zurück - Lesen Sie mehr auf:
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DONAUKURIER vom 7. Oktober 2014
Dynamisch, sensibel und furios
Riedenburg (DK) Als „Chorkonzert mit dem Kirchenchor Altmannstein in der Stadtpfarrkirche“ haben die Organisatoren des Riedenburger Volksbildungswerks das musikalische Ausnahmeerlebnis in ihrem Programm bezeichnet. Mehr war dort über das Konzert am Sonntagabend nicht zu lesen.
Der hervorragende Ruf der Sängergemeinschaft aus Altmannstein hat jedoch auch ohne trommelnde Werbung ausgereicht, um die Bänke des Riedenburger Sakralbaus bis in die hintersten Reihen und hinauf zur Empore zu füllen.
Den obersten Rang dicht unter der Kirchendecke jedoch hatten sich die etwa 50 Chormitglieder mit ihrem Dirigenten Wolfgang Schlagbauer reserviert. Der beengte Raum dort erwies sich in den nur zwei vorausgegangenen Proben schon als besondere Herausforderung, denn Schlagbauer musste seinen Chor auf beide Seiten der Orgel aufteilen. „Das Publikum hört dies nicht, aber es ist schwieriger zu dirigieren“, gestand er später im Gespräch mit unserer Zeitung.
Tatsächlich blieben diese Details den Zuhörern verborgen. Diese durften in dem anspruchsvollen, fast zwei Stunden dauernden Programm vielmehr die ganze Dynamik und Wucht, die sensibel feinsinnige Lyrik und das gewaltige Volumen der intonierten Chorwerke mit dem Schwerpunkt auf barocke und klassische Kirchenkompositionen erleben. Die Interpretationen des Altmannsteiner Chores gaben den Gesängen aus vier Jahrhunderten eine fesselnde Lebendigkeit mit fast räumlich greifbarer Präsenz.
„Dieser Abend steht unter dem Motto: Alles, was atmet, lobet den Herrn“, hatte Stadtpfarrer Karl Heinz Memminger in seinen Begrüßungsworten gesagt. Die Auswahl der Kompositionen – unter anderem Georg Friedrich Händels „Halleluja“ aus dem „Messias“, Haydns „Die Schöpfung“ sowie Werke von Mozart, Beethoven und natürlich der aus der Region stammenden Komponisten Johann Simon Mayr und Christoph Willibald Gluck – unterstrich dies. Mit einer bewundernswerten Fülle und Präzision der Chorstimmen, der ebenso einfühlsamen wie pulsierenden Akzentuierung durch Tempiwechsel und variiertes Klangvolumen ergoss der Chor ein so prickelndes wie fesselndes Klangbad aus schäumender Konzertmusik über die Zuhörer.
Mit einem Musikerlebnis auf schon nahezu professionellem künstlerischen Niveau unterstrichen die Sopranistinnen Karin Banzer, Petra Körndl und Franziska Schenk in mehreren Soloparts die herausragende Qualität der Sängergemeinschaft. Alle drei Sopranistinnen stammen aus den Reihen des Chors und wurden von Schlagbauer ausgebildet. Ebenso bewundernswert ergänzten die Altstimme von Gerda Weisert, Bassist Nicola Antuzzi und Chorleiter Schlagbauer als Tenor in ihren jeweiligen Soloparts den Konzertgenuss. Die anspruchsvolle Aufgabe, den Chor und die Solisten an der Orgel zu begleiten, hatte Johannes Kammerl bravourös übernommen.
Das Publikum honorierte die Leistungen des Chors und der Solisten mehrfach mit Zwischenapplaus und schließlich mit Ovationen im Stehen. Bernhard Sandl bedankte sich als Vorsitzender des Volksbildungswerks bei der Chorgemeinschaft für diese herausragenden Konzertstunden und verteilte Blumen an die Solisten. Als besonderes Präsent überreichte er dem Dirigenten im Auftrag des Riedenburger Altlandrats Franz Lang den Nachdruck einer Partitur der „Messa Da Requiem“ von Johann Simon Mayr. Lang hatte die Partitur bei einem Besuch vor 50 Jahren in Bergamo geschenkt bekommen und gab sie nun an Schlagbauer mit seiner Chorgemeinschaft und somit in würdige Hände weiter.
Von Lorenz ErlMittelbayerische Zeitung vom 6. Oktober 2014
Eine besondere Reise für die Seele